Tag 4. – 27.06.2016
Unsere Kinder sind Frühaufsteher (der Blick auf die Uhr sagte 6:02 Uhr) und bleiben das auch im Urlaub. So wurde bereits früh nach den am Vorabend bestellten Brötchen geschrien. Dabei hatte „Kiek mol rin“ noch gar nicht geöffnet. Selbstverständlich war ich dann der erste Kunde um das im Bus scharrende Wolfsrudel mit den Semmeln zu versorgen.
Nach Nutzung der sanitären Anlagen (so nach zwei Tagen will man dann doch mal wieder eine Dusche) machten wir uns wirklich früh auf den Weg zum Strand. Wieder wurden die etwa 12 Euro für Parken und Kurtaxe fällig. Das Wetter an dem Tag war extrem windig und unangenehm und so hatten wir – entweder der Tageszeit oder dem Wetter geschuldet – den Strand nahezu für uns alleine. Wir machten also eine nette Wanderung ans Wasser und am Strand entlang und konnten beobachten wie feiner Sand in Schwaden über den nassen Boden wanderte. Das war irgendwie schon beeindruckend, aber schwer in Bildern festzuhalten. Unsere Neuerwerbung, die Gummistiefel, entpuppten sich an diesem Vormittag erneut als bester Kauf des Urlaubs.
Im Windschatten des James Cook haben wir dann die Kinder noch einige Zeit im Sand spielen lassen, was recht gut funktionierte. Für die Großen gab es Kaffee und ein paar Stullen für die ganze Familie. Die Kinder waren durch den Vormittag total geschafft und bereits eingeschlafen, bevor wir über den Deich zurück gefahren sind. Da die Kinder gerade so schön träumten, sind wir direkt weitergefahren zur friesischen Schafskäserei Volquardsen (http://www.friesische-schafskaeserei.de). Auf dem Weg dorthin haben wir dann noch wahnsinniges Glück gehabt, nicht mit einer kleinen Herde von Jungkühen in näheren Kontakt zu kommen, die scheinbar irgendwo ausgebüxt waren. Da es nicht mehr weit war, haben wir dies bei Volquardsen gemeldet, der direkt den dortigen Bauern informierte. Noch während unseres Aufenthalts in der Schafskäserei waren die Tiere dann schon wieder eingefangen. Wir selbst haben jedenfalls unseren Kühlschrank mit tollen Produkten aufgefüllt und unsere Kinder haben dies schlichtweg verschlafen.
Als nächstes entschieden wir uns, zum Westerhever Leuchtturm (http://www.westerhever-nordsee.de/leuchtturm-info.html) zu fahren, was nicht mehr sonderlich weit war. Die Kinder wurden kurz vorm Ziel wieder wach. Vom Parkplatz aus sind es knapp 2,5 km oder 45 Minuten Fußweg bis zum Leuchtturm. Unser Großer mit seinen fünf Jahren hat allerdings bereits direkt hinter dem Deich massiv blockiert und weigerte sich, auch nur 1 Meter weiter zu laufen. Weder freundliches Zureden, Animieren oder Schimpfen bewirkten etwas. Man muss dazu sagen, dass es wirklich verdammt windig und kalt war. So haben wir uns den Leuchtturm aus der Ferne angeschaut, die Schafe auf dem Deich bestaunt und sind bei einsetzendem leichtem Nieselregen zurück zum James Cook gelaufen.
Der Ausweichplan sah vor, nach St. Peter Ording ins Dorf zu fahren. Wir sind dann kurz zur Touristeninformation und dann die Straße hoch gelaufen. Das war etwa der Zeitpunkt, an dem es der Himmel nicht mehr sonderlich gut mit uns meinte. Es fing wieder an zu regnen. So kauften wir in der ansässigen Metzgerei noch einige Leckereien und fuhren in die nicht weit entfernte Räucherscheune. Die Familie weigerte sich auszusteigen, denn es regnete bereits wieder heftig. So quälte ich mich durch den Regen und erwarb das Abendessen für die ganze Familie. Fischbrötchen, Lachs und Fischfrikadelle.
Im Anschluss fuhren wir zurück zum Campingplatz. Dort kam dann später doch die Sonne wieder raus, so dass die Kinder sich nochmals auf dem Spielplatz austoben konnten. Ich holte sogar die Campingstühle raus und gönnte mir ein Gläschen Rotwein. Der Abend endete dann im Wagen, denn es wurde einfach kalt und auch der ein oder andere Regentropfen fiel wieder.